„Der schiefe Turm von Nierfeld“ ist zu einem Symbol für die Auswirkungen des Hochwassers im Schleidener Tal geworden.

Pressemitteilung

Düsseldorf, 10. März 2022

Maschinen laufen größtenteils wieder, doch Bürokratismus bremst die Macher

Düsseldorf. Einen aktuellen Eindruck von der Situation beim Wiederaufbau der Pappenindustrie hat sich Dr. Ralf Nolten bei einem Besuch zweier vom Hochwasser betroffener Unternehmen im Schleidener Tal verschafft. Gut 7 Monate nach der Katastrophe vom Juli 2021 war der CDU-Landtagsabgeordnete bei Pappen Olef und Nierfeld-Pappe zu Gast.

Möglichst viele Arbeitsplätze erhalten
Wenige Tage nach der Flut gehörten beide Betriebe zu einer Gruppe Betroffener, die auf Noltens Initiative hin mit NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart, seinem Staatssekretär Christoph Dammermann, Experten des Ministeriums und der NRW.Bank über Liquiditätshilfen, Sofortkrediten und andere Hilfsmaßnahmen beratschlagt hatten. Der Austausch mit ihnen war die Blaupause für die Soforthilfe für die Unternehmen. Das Ziel: möglichst viele Arbeitsplätze im Schleidener Tal zu erhalten.

Hochmotivierte Unternehmen und Mitarbeiter
Die Zahlen für Pappen Olef stimmen zunächst optimistisch: Mittlerweile seien etwa 60 Prozent der Maschinen und Anlagen überwiegend in Eigenleistung ans Laufen gebracht worden und von den ursprünglich 100 Mitarbeitern wieder 73 im Unternehmen tätig. Nach der Inbetriebnahme aller Maschinen hofft Geschäftsführer Stephan Mahlert alle Mitarbeiter erneut beschäftigen zu können.

Mahlert blickt zurück: „Normalerweise fließt die Olef gemächlich an unseren Werkshallen vorbei. Während der Flutkatastrophe ist der Wasserstand aber um etwa 7 Meter gestiegen. Das Wasser ist durch alle Werkshallen geschwappt, hat 80 Tonnen Pappe unbrauchbar gemacht, einen Teil der elektrischen Anlagen zerstört und unsere Maschinen beschädigt.“ Nachdem der erste Schock verdaut war, habe man umgehend mit den Aufräum- und Reparaturarbeiten begonnen. „Zudem mussten wir alles daran setzen, unsere Lieferanten und Kunden zu halten. Deshalb wurde die Produktion zunächst in andere Unternehmen ausgelagert.“ Enttäuscht zeigte sich Mahlert aber über die schleppende Bearbeitung der beantragten Staatshilfen. „Dabei hatte uns das NRW-Wirtschaftsministerium nach der Flut schnelle und unbürokratische Hilfe zugesagt.“ Schwierigkeiten und Verzögerungen gab es unter anderem bei der Auswahl der Gutachter, beim Upload der Antragsunterlagen für die NRW-Bank oder einfach weil eine Unterschrift oder ein Bindestrich im Firmenname auf dem Antrag gefehlt hätten. Auch die an der Antragsprüfung beteiligte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG habe sich für ihn als Bremse erwiesen.

Zermürbende Bürokratie
„Eigentlich bräuchten die betroffenen Unternehmen jeweils einen Lotsen, der sich mit den Anträgen auskennt und einen guten Draht zu den beteiligten Behörden und Organisationen hat. Ansonsten zahlt man unendlich viel Lehrgeld“, folgert Mahlert. Und weiter: „Das Zusammenarbeit mit den zahlreichen Akteuren bei der weiteren Beantragung von Anträgen darf nicht durch Rahmenbedingungen erschwert werden, die sich jede Woche ändern.“ Einen Lichtblick gibt es dennoch. Der Geschäftsführer konnte für sein Unternehmen nun eine Elementarversicherung abschließen, sodass er im Fall einer erneuten Flut besser abgesichert ist. Ein paar Tage nach dem Besuch kam auch der Bewilligungsentscheid und die erste Abschlagszahlung.

Etwas anders ist die Situation bei der nur zwei Kilometer entfernten Nierfeld-Pappe. Dort überbrückte man die ersten Monate nach der Flut mit den Auszahlungen der Versicherungen, erklärte Geschäftsführer Martin Uhlmann. Ebenso wie bei Pappen Olef habe der große Einsatz der Belegschaft und die tatkräftige Unterstützung aus der Region für ein schnelles Wiederanfahren der Produktion gesorgt. Die ersten Maschinen liefen bereits Anfang September 2021 wieder. Mittlerweile habe man fast die alte Produktionsleistung erreicht.

Pragmatismus unerlässlich für den Wiederaufbau
Doch nun benötige das 1875 gegründete Unternehmen staatliche Mittel, um weitere Instandsetzungs- und Wiederaufbaukosten zu decken. Damit könne die eigene Existenz und die der 36 Mitarbeiter nachhaltig gesichert werden. Uhlmann mahnte in diesem Zusammenhang Pragmatismus bei allen Beteiligten an, um die erforderlichen Maßnahmen zügig angehen zu können. Positiv hob er in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister bei der Entsorgung des Mülls nach den Aufräumarbeiten an. Negativerfahrungen habe er allerdings bereits mehrfach gemacht. So bei den zeitaufwändigen gutachterlichen Arbeiten für den Neubau der Brücke über die Olef, die die einzige Zufahrtmöglichkeit zum Firmengelände darstellt. Oder beim Besuch eines Vertreters der Bezirksregierung, der eine nicht leistbare getrennte Entsorgung von mehreren hundert Tonnen Schlamm gefordert hatte.

„Wir brauchen Taten statt Lippenbekenntnisse und Häuptlinge, die Krisen können. Aber vor allem ist die Abkehr von der Absicherungsmentalität in vielen Verwaltungen erforderlich. Denn die dadurch verursachten endlosen Genehmigungsverfahren lähmen nicht nur uns vom Hochwasser Betroffene, sondern auch alle anderen Macher im Land“, forderte der engagierte Geschäftsführer abschließend.

Die Termine waren auf Noltens Vorschlag und durch Vermittlung der Vereinigten Industrieverbände von Düren, Jülich, Euskirchen & Umgebung zustande gekommen, die durch Geschäftsführer Dr. Stefan Cuypers und Sandra Kinkel bei den Besuchen in Olef und Nierfeld vertreten waren.


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